Für die Kommunalwahl am 25.05.2014 hat die neu gegründete Wähler­gemeinschaft „Bürger für Wilnsdorf und FDP e.V.“ auf ihrer Wahlversammlung die Weichen gestellt.

Einstimmig alsFoto Matthias_Giffhorn Bürgermeisterkandidaten haben die Mitglieder der Wähler­gemeinschaft ihren Vorsitzenden Matthias Giffhorn gewählt. Dieser bedankte sich bei den Anwesenden für den Rückhalt, den ihm dieses klare Ergebnis gebe. Gemeinsam vertrete man die Ansicht, dass zu einem glaub­würdigen politischen Neuanfang in Wilnsdorf auch die Neubesetzung des Bürgermeister­postens gehöre. Die amtierende Bürgermeisterin habe das Vertrauen, das bei der Wahl vor fünf Jahren in sie gesetzt worden sei, bei vielen Wählerinnen und Wählern enttäuscht. Selbst von der CDU erhalte sie keine volle Unterstützung. Ein Ergebnis von nur etwas über 60 % beim Wahlparteitag der CDU, wo sie als einzige Kandidatin angetreten war, sei ein deutliches Signal. Als Bürgermeister­kandidat möchte Matthias Giffhorn den Wilnsdorfer Bürgern und Bürgerinnen eine politische Alternative bieten. „Ich möchte das Vertrauen der Menschen gewinnen – gerade auch derjenigen, die in den letzten Jahren von der Politik vor Ort enttäuscht waren“, erläutert er einen Beweggrund für seine Kandidatur.

Die Bürger für Wilnsdorf und Matthias Giffhorn möchten dazu beitragen, dass die elf Ortsteile der Gemeinde Wilnsdorf auch künftig Lebensqualität bieten. „Dazu müssen wir uns mit den Folgen auseinandersetzen, die sich aus dem demografischen Wandel ergeben“, erläutert der 45-jährige Giffhorn. „Das Durchschnittsalter in unseren Dörfern steigt. Daher sollten möglichst viele Einrichtungen vor Ort erreichbar sein. Wenn es in einem Dorf außer dem Friedhof kaum noch etwas gibt, was man fußläufig erreichen kann, ist dies aus unserer Sicht eine bedauerliche Entwicklung. Insbesondere für Menschen, die sich nicht mal eben ins Auto setzen können, benötigen wir viele kreative Ideen und Lösungen. Daneben müssen wir unsere Dörfer so gestalten, dass sie für junge Familien als Wohnort attraktiv bleiben. Für beides müssen wir Dorf­entwicklungskonzepte erarbeiten und die Bürgerinnen und Bürger vor Ort daran beteiligen.“

Die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger ist der Wählergemeinschaft und Matthias Giffhorn grundsätzlich wichtig. Dies gelte vor allem für Maßnahmen, die Auswirkungen auf die Lebensqualität haben können. Dazu gehöre auch das Thema Windkraft. Bei der anstehenden Ausweisung neuer Vorrang­zonen für Windkraftanlagen müssten die Bedenken der Bürgerinnen und Bürger ernst genommen und alle Interessenlagen sorgfältig miteinander abgewogen werden.

Sehr positiv bewerteten die Mitglieder der Wählergemeinschaft die einstimmige Ratsentscheidung zu den Elternbeiträgen an den Offenen Ganztagsschulen. Auf Antrag der Fraktion FDP und unabhängige Bürger seien hier insbesondere die Familien entlastet worden, die finanziell nicht so gut gestellt seien. Diese familienfreundliche Politik wolle man auch in Zukunft fortsetzen.

„Das Thema Schulen wird Verwaltung und Politik auch weiterhin beschäftigen“, ist sich Matthias Giffhorn sicher. „Die von SPD, Grünen und Teilen der CDU beschlossene Auflösung von drei Grundschulen und die starre Festlegung der Zügigkeit hat zu neuen Problemen geführt, für die wir nun Lösungen brauchen“, erläutert er. Betroffen sei die Grundschule Niederdielfen, die in jedem Schuljahr nur eine Eingangsklasse mit maximal 29 Kindern bilden darf. Die Nachfrage dort sei aber erheblich größer, was absehbar gewesen sei. Dies führe in jedem Jahr dazu, dass es eine übergroße Klasse gebe und Kinder abgewiesen werden müssten. Die von der amtierenden Bürgermeisterin sowie dem Bürgermeister­kandidaten der SPD versprochene ausgewogene Klassenbildung nach den Schulschließungen werde im Weißtal nicht realisiert. „Für die Schülerinnen und Schüler der Grundschule Niederdielfen ist die aktuelle Situation mehr als unbefriedigend – dies kann so nicht bleiben“, fordert Matthias Giffhorn. „Die SPD macht es sich sehr einfach, wenn sie jetzt abwarten möchte und die Folgen der Schulschließungen ausblendet, die sie maßgeblich forciert hat.“

Ein existenzielles Thema sind für die Wählergemeinschaft die Gemeinde­finanzen. „Wilnsdorf lebt seit Jahren über seine finanziellen Verhältnisse. Die Gemeinde hat die zweithöchste Pro-Kopf-Verschuldung aller 18 Kommunen der Kreise Siegen-Wittgenstein und Olpe – bei gleichzeitig höchsten Steuersätzen. Dies ist eine gewaltige Hypothek, die wir den nachfolgenden Generationen auferlegen“, beschreibt Giffhorn die aktuelle Situation. Aber auch in Zeiten knapper Kassen müsse gestaltet und nicht nur Mangel verwaltet werden. Bei der weiteren Entwicklung der Gemeinde sei finanzpolitisch außer Weitblick auch Mut gefragt. „In den nächsten Jahren müssen wir vermutlich auch darüber diskutieren, welche von der Gemeinde getragenen Einrichtungen wir uns noch leisten können. Dabei möchten wir die Bürgerinnen und Bürger beteiligen und in die Entscheidungsfindung einbinden.“

Für die Wahlkreise wurden folgende Direktkandidatinnen und -kandidaten der Bürger für Wilnsdorf und FDP nominiert:  Matthias Giffhorn (Anzhausen), Andreas Klein (Flammersbach), Christiane Berndt (Gernsdorf), Volker Goergen (Niederdielfen), Uwe Herbst (Niederdielfen), Frank Holzapfel (Oberdielfen), Simone Neuser (Obersdorf), Gerd Groß (Obersdorf), Matthias Rink (Rinsdorf), Wieland Heimel (Rudersdorf) Ferdi Heimel (Rudersdorf), Volker Bell (Wilden), Gerold Utsch (Wilgersdorf), Dennis Schneider (Wilgersdorf), Andreas Weigel (Wilnsdorf), Horst Dieter Schmidt (Wilnsdorf), Kai Uwe Franz (Wilnsdorf).
Die Reserveliste der Wählergemeinschaft wird angeführt von Andreas Klein auf Listenplatz 1 und Horst Dieter Schmidt auf Listenplatz 2.