Leserbrief zum Artikel in der SZ vom 25.07.2013
Alljährlich werden in den Kommunen des Kreises immense finanzielle Mittel für eine qualifizierte Straßenunterhaltung bereitgestellt. Das ist auch in der Gemeinde Wilnsdorf nicht anders. Trotz der jährlich steigenden Kosten dieser Straßensanierungen ( 2012 waren es 200.000 € , 2013 immerhin schon 250.000 € ) Können aber immer weniger Straßen überhaupt ordnungsgemäß in Stand gehalten werden . Steigende Rohstoffpreise, steigende Löhne und damit steigende Baupreise führen nämlich genau zu diesem Ergebnis. Mehr Geld ausgeben heißt eben nicht auch mehr Straßen sanieren zu können. Seit Jahren wird in der Gemeinde Flickschusterei und Schlaglochsanierung auf Zuruf betrieben.
Bereits 2007 hatte die Gemeindeprüfungsanstalt NRW in ihrem Prüfbericht der überörtlichen Prüfung der Gemeinde Wilnsdorf darauf hingewiesen, dass eine nicht ordnungsgemäße unterhaltene Straßeninfrastruktur einen exponentiell steigenden Substanzverlust nach sich ziehen würde.
Man kann nun ganz bestimmt nicht davon ausgehen, dass ein wie in dem Artikel dargestelltes Straßensanierungsverfahren mit einer 1 cm dicken neuen Deckschicht ein qualifiziertes dauerhaft auf Jahre ausgelegtes haltbares Verfahren darstellt.Hier wird wieder einmal Augenwischerei auf Kosten der Steuerzahler betrieben. Nach dem Motto dünn drüber versucht die Gemeinde seit Jahren ihre Schwachstellen bei den maroden Gemeindestraßen zu kaschieren.
Die Fraktion der FDP und unabhängigen Bürger hat bereits im Februar 2009 einen Antrag gestellt, dass die Gemeinde bitte ein qualifiziertes Straßensanierungskonzept für die Gemeindestraßen erstellen soll. Dieser Antrag wurde damals mit den Stimmen unserer Fraktion sowie der Fraktionen von SPD und Bündnis 90 / Die Grünen beschlossen. Das war möglich, weil sich die CDU Mehrheitsfraktion bei diesem Thema in Enthaltung übte. Bis heute, genau fast 4,5 Jahre später liegt dieses Konzept immer noch nicht vor. Jetzt wieder einmal so zu tun, als hätte man den Stein der Weisen gefunden, ein Sanierungsverfahren für sich entdeckt welches aussieht als wäre eine neue Straße entstanden ist schon mehr als dreist.
Nach welchen Kriterien wie saniert und repariert wird, welche Prioritäten wie und wo gesetzt werden, ist leider immer noch nicht bekannt und wird hinter den verschlossenen Rathaustüren zwischen welchen Personen auch immer ausgehandelt. Ein qualifiziertes Straßensanierungskonzept ist anscheinend seitens der Verwaltung nicht gewollt. Es würde ja Licht ins Dunkel bringen und der Klüngelei ein Ende bereiten.
Andreas Klein, Fraktionsvorsitzender der Fraktion FDP und unabhängige Bürger im Rat der Gemeinde Wilnsdorf und Vorsitzender des Verkehrsausschusses der Gemeinde Wilnsdorf